Corona und die Warnsignale
Was hat die Corona-Pandemie mit einer aufblinkenden Warnleuchte in (d)einem Auto gemeinsam? Beide heben etwas hervor und zwar so deutlich, dass du es nicht mal übersehen könntest, wenn du es wolltest. Wenn wir Kopfschmerzen haben oder die Schulter blockiert ist, hilft das „Wegignorieren“ auch nicht wirklich. Oder es gelingt uns gar nicht erst. Unser System ist also ganz offensichtlich nicht in seiner Mitte. Und der Drahtzieher der fiesen Schmerzen ist augenscheinlich unser Körper, stimmst? Nö, nicht zwangsläufig. Mittlerweile ist klar, dass ebenso mentale oder emotionale Ursachen die blöden Blockaden im Körper auslösen können.
Der bunte Blumenstrauß aus Ursachen
Möglicherweise macht dir dein anstrengender und wenig zufriedenstellender Job zu schaffen. Vielleicht hast du immer wiederkehrende familiäre Probleme. Oder Corona zwingt dich mental in die Knie? Oder du knabberst noch immer an (unbewussten) nicht verarbeiteten Traumata, Trennungen, Verluste geliebter Menschen oder wiederkehrende Konfliktthemen? Denn all das kann dazu führen, dass dein Körper laut wird und sich mit Schmerzen und Blockaden Gehör verschaffen will. Na toll und jetzt? Wie können wir denn herausfinden, welcher dieser vielen Umstände das jeweilige Symptom auslösen?
Körper, Geist & Seele – was denn nun?
Kommen wir auf die fröhlich blickende Warnleuchte im Auto zurück. Wenn wir in diesem Szenario stecken, können wir auch nicht einfach die Lampe auswechseln, damit sie nicht mehr aufblinkt. Damit beheben wir das Problem nicht. Stattdessen muss erforscht werden, weshalb die Lampe leuchtet. Ist der Tank beinahe leer oder der Luftdruck der Reifen zu niedrig? Genau diese Recherche muss erfolgen, damit die entsprechende Lösung gefunden werden kann. Und wenn wir dem „Übeltäter“ auf den Leim gehen und ihn erlösen, wird auch die Warnleuchte aufhören zu blinken. Und genau dieses Vorgehen ist hervorragend auf die ganzheitliche Behandlung des Menschen übertragbar.
Ciao Buffering – Hallo unbequeme Wahrheit
Und was hat das Ganze jetzt mit Corona zu tun? Egal auf welcher Ebene sich ein unangenehmes Gefühl ausbreitet, durch Corona und allem was damit verbunden ist, werden wir grundsätzlich im Kompensieren ausgebremst. Denn wir Menschen lieben es zu kompensieren. Mit unserem Job, unseren Hobbys, unserem Ess- und Trinkverhalten, irgendwelchen Substanzen, Liebschaften & Co. Das nennt man auch Buffering. Ein Beispiel? Na klaro. Da du aktuell nicht deiner Arbeit nachkommen kannst, so wie du es sonst gewohnt bist, fällt der wunderbare Hebel für diesen riesengroßen Ablenkungsgiganten weg. Genauso sieht das auch mit der Kompensation Sport durch die geschlossenen Fitnessstudios aus. Sofern du den Sport für mehr als nur deine Gesundheit einsetzt. Oder aber die Bars und Clubs, durch die du dich nicht länger durchtanzen und -trinken kannst.
Die Zeit ist (d)ein Geschenk
All diese Hebel kannst du normalerweise dazu nutzen, um dich (vermeintlich) vor dir selbst zu schützen. Denn wenn diese Hebel wegfallen wird es plötzlich ziemlich dünn, um sich vor der Beschäftigung mit unbequemen Themen abzuschirmen. Durch das Repertoire an Hebeln, die wir nur zu gerne nutzen, ums uns abzulenken, vermeiden wir ins Fühlen zu kommen. Da uns diese Hebel aktuell (teilweise oder vollständig) genommen werden, rücken Schmerzen und Symptome aus vergangenen und aktuellen Tagen wieder verstärkt in den Vordergrund. Eigentlich ziemlich nice, oder? Klar auch unangenehm. Aber aus dieser Perspektive birgt die Corona-Pandemie super viel positives Potential in sich. Denn wir bekommen Zeit geschenkt. Und diese Zeit darf gekonnt eingesetzt werden, um sich mit den wichtigen Themen des eigenen Lebens auseinanderzusetzen. Zu erforschen, was rund läuft und was in Schieflage geraten ist.
Selbstfürsorge ist keine Option
Die Natur kann dir dabei behilflich sein. Dazu braucht es lediglich passende Kleidung. Und dann gilt es sich mit der wunderschönen Vielfalt und Kraft der Wiesen und Wälder zu verbinden. Du könntest dir auch das Thema Grounding etwas intensiver zu Gemüte führen. Denn in aktuellen Zeiten geht uns die Erdung auch schnell mal flöten. Wenn du das Verlangen nach innerer Ruhe und Klarheit hast, könnte Meditation das Mittel deiner Wahl sein. Oder ein gutes Buch. Es ist außerdem extrem wichtig, dich nicht nur mit negativen Schlagzeilen zuzumüllen. Richte deinen Fokus auf die positiven Seiten des Lebens. Genauso cool könnte es werden, wenn du an früheren Hobbys anknüpfst oder aber Neue ausprobierst. Lass deine Kreativität wieder mal fließen. Perfektionismus und Zielstrebigkeit dürfen hierbei auch gern mal die Fliege machen.
Expertise statt im Trüben zu fischen
Wenn dein System auf halb acht hängt, kannst du jederzeit dafür sorgen, dass es wieder gerichtet wird. Da hilft es nicht lediglich an der acht rum zu fummeln. Die Ursache für dieses Ungleichgewicht muss erforscht und gelöst werden. Und genau diesen Ansatz verfolge ich in meinen Behandlungen. Schmerzt der Rücken, wird nicht „einfach“ nur der Schmerz wegmassiert. Er könnte nämlich schneller zurückkommen als uns lieb ist. Oder die Ursache liegt fernab des Rückens. Vielmehr ergründe ich warum der Rücken schmerzt und eine Behandlung benötigt. Es gilt den Stressfaktor im gesamten System zu finden. Dieser kann durch einen Sturz, eine leidliche Beziehung oder wiederkehrende Glaubenssätze entstanden sein. Es muss dem „Warum?“ auf die Spur gegangen werden. Und umso präsenter das Symptom wird, desto eher sollten wir die Lupe in die Hand nehmen. Oder eben den richtigen Detektiv zu Rate ziehen. Denn dieser braucht vielleicht nur wenige, aber dafür passgenaue Handgriffe.